Eine Tonne Abfallwissen – Sonderabfall Spezial Episode 3: Sonderabfallverbrennung als Rohstofflieferant

Sonderabfallwissen besucht eine von Europas modernsten Verwertungsanlagen für Sonderabfälle in Brunsbüttel. Geschäftsführer Dr. Martin Kemmler zeigt uns die Anlage und erläutert die Abläufe. Besonders spannend: Die Beseitigung von gefährlichen Stoffen geht mit der Rückgewinnung von Wertstoffen für die Industrie einher. So werden bspw. Metalle im Kreislauf gehalten. Seit Frühjahr 2023 wird hier sogar Iod aus dem Rauchgas recycelt. Auch für die Kohlenstoffrückgewinnung gibt es Pläne.

Welche Aufgaben erfüllen Sonderabfallverbrennungsanlagen? Welche Abfälle kommen hier an? Und wie werden enthaltene Schadstoffe unschädlich gemacht? Diese Fragen beantwortet uns Dr. Martin Kemmler beim Rundgang durch die von ihm geleitete Anlage in der Industrie- und Hafenstadt Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Vom Analyselabor über die Bunker-Kassetten bis hin zur Schlackebucht und dem Drehrohr durchlaufen wir alle wichtigen Anlagenbereiche und kommen ins Plaudern über die täglichen Aufgaben und Herausforderungen.

Ein Highlight der Führung: In Brunsbüttel läuft erst seit Kurzem eine Rückgewinnungsanlage für Iod. In den Sonderabfällen enthalten, wurde Iod bisher im Filterstaub gebunden, danach unter Tage deponiert und damit unwiederbringlich aus dem Kreislauf ausgeschleust. Mit der neuen Anlage kann Iod als wichtiges Spurenelement aus dem Rauchgas abgeschieden, aufkonzentriert und als Rohstoff der chemischen Industrie wieder bereitgestellt werden. Das Verfahren wurde über mehrere Jahre von der Betreibergesellschaft REMONDIS SAVA gemeinsam mit Kooperationspartnern selbst entwickelt – von der Idee über die Erforschung bis zur technischen Umsetzung der Anlage.

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