Fachmesse Gefahrgut Ein Gespräch mit Gefahrgut-Experte Hajo Busch vom Gefahrgutverband Deutschland e.V. Bei der GGS 2022, der Fachmesse für Gefahrgut und Gefahrstoff in Leipzig, trafen sich die Experten und Expertinnen der Branche. Unter ihnen entdeckten wir Hajo Busch, den „Vater“ aller Gefahrgutverordnungen in Deutschland. Auch mit 87 Jahren wird er nicht müde, sein Wissen weiterzugeben und hat in diesem Jahr eine Neuauflage seines Gefahrgut-Lexikons herausgebracht. Als „Lebenswerk“-Interview möchte er aber das Gespräch auf keinen Fall bezeichnen.
Gefahren im Baubestand Schadstoffbeseitigung heute Bau- und Abbruchabfälle machen mehr als die Hälfte des Abfallaufkommens in Deutschland aus. Eine wichtige Voraussetzung für deren Recycling ist es, Schadstoffe vor Beginn aller Maßnahmen zu identifizieren und aus dem Wirtschaftskreislauf auszuschleusen. Wir haben mit Sandra Giern, Geschäftsführerin Technik beim BDE sowie des Gesamtverbandes Schadstoffsanierung e. V., über häufige Schadstoffe in Gebäuden, erforderliche Abläufe und auch Verantwortlichkeiten bei Sanierungs-, Umbau- oder Abbrucharbeiten gesprochen.
Lithium-Forschung Übergreifende Betrachtung von Lithium in einem Wertschöpfungsnetzwerk In Mitteldeutschland in Halle an der Saale forscht das ITEL Deutsches Lithiuminstitut am Aufbau einer Lithiumkreislaufwirtschaft inklusive der Nutzung der Nebenprodukte. Ziel ist es, den Weg von einer kohlenstoffbasierten Wirtschaft zu einer nachhaltigen Industriegesellschaft zu ebnen. Warum gerade Lithium für die Defossilisierung der Moderne und in der globalen Energiewirtschaft eine so wichtige Rolle spielt, die Ausgestaltung der Schnittstellen in einer Kreislaufwirtschaft erforscht werden muss und welche Vorteile ein digitaler Zwilling bietet, erläutert Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter Ulrich Blum.
Elektro(nik)-Altgeräte Kreislaufwirtschaft beginnt bei der Herstellung Beim 20. Elektro(nik)-Altgerätetag in diesem Frühjahr prägten das EU-Klimaneutralitätsziel und die Herstellerverantwortung als übergeordnete Themen die Tagesordnung. Einen Blick auf aktuelle Regelungen und Möglichkeiten der Verwertung von Elektronik-Schrott als gefährlicher Abfall werfen wir gemeinsam mit dem Experten Sebastian Schormann, Mitglied im Arbeitskreis Elektro des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V. (BDE).
IFAT 2022 "Weniger Müll, Rohstoffe wiederverwenden, sauberes Wasser, klimaresiliente Städte" Die IFAT öffnet vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 ihre Tore in München. Sie ist das größte Netzwerk für Umwelttechnologien, das Industrie, Politik, Kommunen und Wissenschaft zusammenführt. Die Aussteller bilden alle Segmente der IFAT ganzheitlich ab: Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Natürlich geht es auch um Recyclinglösungen für Sonderabfälle. Der Fokus von Ausstellung wie Rahmenprogramm liegt auf: Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft sowie Umwelt- und Klimaschutz. Über die Top-Themen und Besonderheiten haben wir mit Philipp Eisenmann, Exhibition Director IFAT Munich, gesprochen.
Batterierecycling Wie Mikroorganismen Lithiumionen-Batterien nachhaltig recyceln können 2021 wurden in Deutschland mehr E-Autos neu zugelassen als je zuvor: rund 356.000. Mittlerweile führt kein Weg mehr an Elektromobilität vorbei – und damit auch nicht an den bisher leistungsfähigsten Energiespeichern: Lithiumionen-Batterien. Doch Lithium wie auch enthaltenes Kobalt und Graphit sind endlich, der Abbau problematisch. Deshalb kommt dem Recycling eine hohe Relevanz zu. Ohnehin schreibt die Europäische Batteriedirektive (2006/66/EG) für Industriebatterien ein Recycling von mindestens 50 % vor. Eine zukunftsweisende Aufbereitungsmethode ist eine biobasierte Lösung mit Mikroorganismen, die uns die Expertin Dr. Gina Kuippers von BRAIN Biotech im Interview erläutert.
Thermische Abfallbehandlung und Klimaschutz "Wir sind nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung." Mit etwa 670 Verbrennungsanlagen in Deutschland gehört die thermische Abfallbehandlung nicht nur zur Entsorgungsbranche, sondern trägt auch zur nachhaltigen Energieversorgung bei. Ihren schlechten Ruf wird die Branche damit aber nicht los. Im Interview erzählt Carsten Spohn, Geschäftsführer der ITAD (Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland e. V.), warum Zero-Waste-Konzepte oft die thermische Abfallbehandlung ignorieren, dass Verbrennung auch zur Kreislaufwirtschaft gehört und welchen Beitrag sie als Energielieferant spielt.
Recycling von Lösemitteln Einsatz von Destillaten schont Ressourcen und spart C02 Ob in der Farb-, Automobil- oder Pharmaindustrie: Lösungsmittel, umgangssprachlich Lösemittel, und lösemittelhaltige Produkte sind für viele Tätigkeiten unverzichtbar. Sie werden zum Reinigen und Entfetten genutzt, sind aber auch Bestandteile von bspw. Farben, Polituren und Klebstoffen. Wegen ihrer Gesundheits-, Brand- und Explosionsgefahren obliegt die Entsorgung als gefährlicher Abfall spezialisierten Unternehmen. Holger Probst von RESOLVE führt Sonderabfallwissen in Abläufe und Verfahren der Lösemittelverwertung sowie die Nutzung der wiedergewonnenen Regenerate ein. Denn die Lösemittelrückgewinnung leistet einen wichtigen Beitrag zum Ressourcen- und Umweltschutz.
Abfallrecht in der Praxis Dr. Rebecca Schäffer über die anwaltliche Tätigkeit für die Entsorgungswirtschaft Es gibt kaum Abfallströme oder Stofffraktionen, die nicht mindestens ein Regelwerk haben, konstatieren die u. a. auf das Abfallrecht spezialisierten "avocado rechtsanwälte". Die dort tätige Rechtsanwältin Dr. Rebecca Schäffer gewährt Sonderabfallwissen Einblicke in die anwaltliche Praxis. Sie berät und vertritt u. a. Entsorgungsunternehmen sowie Unternehmen des produzierenden Gewerbes in abfallrechtlichen und europarechtlichen Fragen. Die Themen des Interviews reichen von der Haftung und Sorgfaltspflicht von Abfallerzeugern oder -besitzern über Entsorgungsverträge und Zulassung von -anlagen bis hin zu Perspektiven der Kreislaufwirtschaft.
Entwicklung neuer Dekontaminationstechnologien Dr.-Ing. Philipp Woock über die Erforschung von Robotersystemen Die assistierende Robotertechnik kann vielfältigen Einsatz finden, nicht zuletzt in der Abfallwirtschaft. Die Potenziale sind enorm und Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten. Sonderabfallwissen wirft einen Blick auf die Erforschung von autonomen und teilautonomen Robotersystemen, der sich das Kompetenzzentrum "Robotersysteme für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen“, kurz ROBDEKON, widmet. ROBDEKON wird vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB koordiniert. Dort haben wir mit Dr.-Ing. Philipp Woock, einem der Koordinatoren, gesprochen.