Bauschaumdosen (Foto: venerala, AdobeStock) (Foto: venerala, AdobeStock)
Bauschaum ist noch immer eines der wichtigsten Materialien auf Baustellen und beim Hausbau
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Branche Alternative zur Entsorgung von Bauschaumdosen

Deutsche Umwelthilfe fordert aktiven Rücknahmeservice

Jährlich werden in Deutschland für den Haus- und Innenausbau 25 Mio. Dosen des Bauschaums Polyurethan (PU) verbraucht. Da die benutzten Bauschaumdosen noch schädliche Reststoffe beinhalten können, gelten sie als gefährlicher Abfall und müssen separat entsorgt werden. Die nicht ordnungsgemäße Entsorgung, z. B. über den Restmüll, den gelben Sack oder über Baumischcontainer, führt zwangsläufig zur Verbrennung der Dosen. Um Klima und Ressourcen zu schützen, sollten die Dosen jedoch einem Recyclingprozess zugeführt werden.

Häufig werden Bauschaumdosen nicht getrennt gesammelt, vor allem nicht von gewerblichen Anwendern. Erst die Getrenntsammlung ermöglicht allerdings die sortenreine Erfassung und damit ein fast vollständiges Recycling der Dosen und ihrer Restinhaltsstoffe. Das fehlende Bewusstsein dafür und das unzureichende Serviceangebot der Dosenrücknahme bei Baustoffhändlern sind nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die größten Probleme bei der Sammlung.

Eine von der DUH durchgeführte Umfrage unter 100 Baustoffhändlern zum Thema Rücknahme von Montageschaumdosen zeigte Desinteresse, schlechte Kundeninformation und damit einhergehend ein mangelhaftes Rücknahmeangebot. „Für rund drei Viertel der befragten Baustoffhändler scheint die Information und Rücknahme von Bauschaumdosen nicht wichtig zu sein, wenn man Umweltschutz ernst meint, muss man auch die volle Verantwortung für die in Verkehr gebrachten Produkte übernehmen. Insbesondere dann, wenn diese Schadstoffe beinhalten“, so Barbara Metz, stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin.

In einem Pilotprojekt wurde 5 Fertighausherstellern 5 Monate lang ein Rücknahmemodell für Schaumdosen zur Verfügung gestellt. Ziel war es, die Dosen getrennt zu sammeln und anschließend der stofflichen Verwertung zuzuführen. Alle getesteten Betriebe konnten innerhalb des Projektzeitraums die Anzahl der zurückgeschickten Dosen deutlich erhöhen. Das zeigt, dass der Rücktransport der Dosen von der Baustelle zum Werk angenommen wird. Fertighausunternehmen, die einen Baustellenlieferservice nutzen, könnten so ihre leeren Dosen direkt über Zulieferer entsorgen und gegen neue austauschen.

Quellen

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