Eine junge Mechanikerin prüft das Motoröl eines Fahrzeugs in einer Werkstatt. (Foto: Antonio Suarez Vega (iStock))
Motoröl sollte nicht nur regelmäßig geprüft und aufgefüllt, sondern auch gewechselt werden
Foto: Antonio Suarez Vega (iStock)

Altöl entsorgen Ölwechsel: Selber machen oder in der Werkstatt?

Ob sich der Ölwechsel in Eigenregie lohnt und was bei der Altölentsorgung zu beachten ist

Der Sommer naht und mit ihm für viele eine lange Autofahrt in den wohlverdienten Jahresurlaub. In die Vorfreude mischt sich da bei einigen noch die Erinnerung daran, dass der letzte Ölwechsel ja schon wieder ein Jahr her ist. Derweil werden die Termine in den Werkstätten saisonal bedingt knapper und überhaupt ist Autofahren ohnehin schon teuer genug. Handwerklich Versierte spielen da schon mal mit dem Gedanken, selbst an ihrem Gefährt Hand anzulegen und das Öl zu wechseln. Aber ist das auch empfehlenswert und was ist eigentlich bei der Entsorgung des Altöls zu beachten?

Ein regelmäßiger Ölwechsel samt Austausch des Ölfilters ist für die Gesundheit von Verbrennungsmotoren unerlässlich. Mit dem Alter lässt die Schmierfähigkeit des Öls nach bzw. die Additive verbrauchen sich. Verstopft wiederum der Ölfilter durch Staub- und Metallpartikel sowie Verbrennungsrückstände wird der Ölkreislauf unterbrochen. In beiden Fällen drohen Motorschäden.

Die Vorgaben für Wechselintervalle unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller. Gerade bei wenig gefahrenen Fahrzeugen (unter 10.000 km jährlich) gilt jedoch die Faustregel, dass der Wechsel im Abstand von einem Jahr erfolgen sollte. Bei durchschnittlich bis viel bewegten Autos variieren die Angaben zu den Intervallen zwischen 15.000 und 50.000 km bzw. 1,5 und zwei Jahren.

Die Vorteile eines Ölwechsels in Eigenregie halten sich bei genauerer Betrachtung in Grenzen. In erster Linie spart man etwas Geld, aber auch das nur bedingt. Werkstattpreise für Ölwechsel (mit Filter und Dichtung) liegen aktuell etwa zwischen 120 und 185 Euro. Die reinen Anschaffungskosten für Öl, Ölfilter und Dichtungsring belaufen sich auf ca. 50 bis 70 Euro. „Selbstwechselnde“ können also zwischen 50 und 135 Euro sparen. Allerdings benötigen sie zuerst eine Auffangwanne, eine Auffahrtsrampe oder Hebebühne bzw. alternativ ein Absauggerät sowie ggf. Spezialwerkzeug.

Mit dem Ölwechsel allein ist es übrigens nicht getan, denn Altöl ist gefährlicher Abfall, der sachgerecht gesammelt und entsorgt werden muss. Altöl darf dabei beispielsweise nicht mit anderen Ölen vermischt werden. Das aufgefangene Motoröl ist in geeigneten Behältern bei den entsprechenden Sammelstellen (Handel, Wertstoffhof, Recyclinghof, Schadstoffmobil) abzugeben. Das Gleiche gilt für Ölfilter, Dichtungsringe und ölverunreinigte Putzlappen, die als ölverschmutzte Betriebsmittel (ÖvB, AS 150202*) ebenfalls zu den gefährlichen Abfällen zählen.

Überlässt man hingegen den Ölwechsel einer Autowerkstatt, kümmert sich deren gewerblicher Entsorgungspartner um den sachgemäßen Umgang mit dem Sonderabfall – z. B. in Form speziell auf Werkstätten zugeschnittener Abholservices. Die abgeholten Altöle werden anschließend größtenteils zu hochwertigem Basisöl für die Motoröl-Herstellung wiederaufbereitet (recycelt). Nicht recyclebare Anteile werden wiederum in Sonderabfallverbrennungsanlagen oder als Ersatzbrennstoff in Zementwerken oder Ähnlichem thermisch verwertet.

Quellen

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