Verschmutzung mit Kraftstoffen und Altölen (Foto: dimitris_k, iStock) (Foto: dimitris_k (iStock))
Nur ein Tropfen Öl bedeutet für Boden, Wasser und Umwelt eine enorme Belastung
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Recyclinginnovation Vom Versuch der Treibstoff-Gewinnung aus Altöl

Wastx Oil-Anlage bietet die Möglichkeit Dieselkraftstoff aus Mineralölabfällen herzustellen

Wasser ist eine Grundvorraussetzung für das Leben auf der Erde. Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) reicht 1 l Altöl bereits aus, um 1 Mio. l Trinkwasser unbrauchbar zu machen. Altöle sollten dementsprechend auf keinen Fall in der Umwelt entsorgt werden. Dazu gibt es in Deutschland eindeutige Verordnungen.

Das deutsche Abfallrecht stuft viele Altöle bzw. ölhaltige Abfälle als gefährlich ein. Diese Öle bestehen vollständig oder nur zu Teilen aus Mineralöl, synthetischem oder biogenem Öl und beinhalten demnach wertvolle Rohstoffe. Durch unterschiedliche Raffinerie-Verfahren ist es möglich, Altöle wiederaufzubereiten und danach in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Die Nutzung als Sekundärrohstoff hat dabei zwei große Vorteile. Zum einen wird gefährlicher Abfall der Verwertung anstatt der Beseitigung zugeführt, zum anderen kann so der Bedarf von Rohöl besser gedeckt werden.

Ein möglicher Ansatz zur Rohstoffgewinnung kommt nun von der Biofabrik Technologies GmbH. Die Wastx Oil-Technologie ermöglicht die Aufbereitung von Altöl zu Kraftstoff. In einem Standardcontainer hat Biofabrik dafür eine dezentrale Anlage untergebracht und serienreif entwickelt. Damit wird ein Standardverfahren der Schwerölindustrie durch ein Energie-Eintrag- System erweitert.

Dieses erhitzt innerhalb von Millisekunden den Rohstoff, dadurch werden Störstoffe abgetrennt und Ölfraktionen in eine Gasphase überführt. Durch diesen Prozess kann die Anlage innerhalb weniger Minuten verschmutzte Kraftstoffe reinigen, raffinieren und in nutzbare Kraftstoffe umwandeln. Aus einem Sonderabfallprodukt entsteht damit ein Sekundärrohstoff. Aus 1 l Altöl werden so etwa 0,9 l Kraftstoff gewonnen. Eine Anlageneineinheit der Wastx Oil bereitet täglich bis zu 2.000 l Altöl auf.

Jedoch ist das Verfahren kritisch zu betrachten, da es noch nicht vollständig entwickelt ist und außerdem der Zielsetzung der Altöl-Verordnung (AltölVO) widerspricht. Ziel dieser Verordnung und des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) ist es, die Raffination von getrennt gesammelten Altölen zu Grundöl, als Basis für die weitere Schmierstoffproduktion, zu raffinieren.

In Deutschland werden rund 500.000 Mg/a Motor-und Getriebeöle verkauft. Rund die Hälfte davon wird der Zweitraffination zugeführt, der überwiegende Rest wird verbraucht. Eine kleine Menge thermisch verwertet, z. B. in der Zementindustrie, wenn die Qualität für die Aufbereitung nicht stimmt.

Quellen

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